*    08. - 11. September 2023    *

Die Oberlausitz – Entdeckungen einer Kulturlandschaft. Sie ist eine Region im Osten des Freistaates Sachsen, an der Grenze zu Polen und der Tschechischen Republik und reicht bis in den Oberspreewald-Lausitzkreis des Landes Brandenburg hinein. Die Oberlausitz erstreckt sich von Bischofswerda (dem Tor der Oberlausitz) bis nach Görlitz, von Zittau im Süden bis nach Weißwasser im Norden. Bautzen – war die alte Hauptstadt der Oberlausitz und ist der Hauptort der Sorben, hier erfuhren wir viel über die Bräuche und Sitten. 

1.Tag, Fahrt nach Bautzen

Wir unternahmen einen geführten Stadtrundgang mit Herrn Reichel durch die 1000 jährige Altstadt, die mit ihren Türmen und verwinkelten Gassen, ihrem Dom, der Burg und der Stadtbefestigung, Bautzen den Namen „Stadt der Türme“ gab. 

2.Tag, Rundfahrt durch die Oberlausitz 

Nach dem Frühstück erwartete uns die Gästeführerin Birgit Feilke, sie begleitet uns auf der Rundfahrt durch die Oberlausitz. Erste Station war das Große Zittauer Fastentuch es ist das einzige erhaltene Fastentuch in Deutschland und das drittgrößte bekannte Hungertuch weltweit. Es wurde 1472 in Zittau angefertigt und befindet sich heute in der dortigen Kirche zum Heiligen Kreuz . Das Fastentuch ist ein 8,20 m × 6,80 m (etwa 56 m²) großes Leinentuch. Nach einem kurzen Streifzug durch die Stadt ging es weiter zum Bahnhof, dort erwartete uns die Zittauer Schmalspurbahn. Mit dieser fuhren wir bis Oybin. Der Ort ist Endstation der dampfbetriebenen Zittauer Schmalspurbahn und liegt am Fuße des Berges Oybin in einem vom Goldbach gebildeten Talkessel des Zittauer Gebirges. Sehenswert war das Hochzeitskirchlein, ein Kleinod des deutschen Bauernbarocks.

Während der weiteren Rundfahrt Richtung Herrenhut sahen wir einzigartige und wunderschöne Umgebindehäuser und erfuhren auch einiges über alte Sitten und Bräuche, alte Handwerksberufe und die Besonderheiten der Oberlausitz.  Herrenhut ist eine weltbekannte Stadt der Brüdergemeinde. Hier besichtigen wir die Herrenhuter Sterne GmbH, wo die Adventssterne, die den Stern von Bethlehem symbolisieren, gefertigt werden. Danach Rückfahrt nach Bautzen – Am Abend genossen wir ein reichhaltige Büffet im Hotel. 

3.Tag, Findlingspark und sorbische Tradition 

Nach dem Frühstück begleitete uns wieder die Gästeführerin Birgit Feilke. auf dem Weg zum Findlingspark Nochten. Er ist ein etwa 20 Hektar großer Landschaftsgarten. Er entstand nordöstlich von Nochten in den Jahren 2000 bis 2003 auf der Rekultivierungsfläche des Braunkohletagebaues Nochten. Der Park überzieht als weitläufige, vielfarbige, mit nur wenigen Gehölzen durchsetzte Gartenanlage eine künstlich aufgeschüttete Hügellandschaft, die sich markant über ihre Umgebung erhebt. Als charakteristisches und dominierendes Gestaltungselement wurden etwa 6000 aus dem Abraum des regionalen Bergbaues gewonnene Findlinge eingebracht. In der nähe liegt heute noch das Braunkohlewerk Boxberg.

Weiter ging es nach Rietschen zum Erlichthof. In der nördlichen Oberlausitz waren Schrotholzhäuser typische Domizile für Anwohner. In den 90er-Jahren des 19. Jahrhunderts begann die Gemeinde, historische Schrotholzhäuser in das Teichgebiet umzusetzen. Das Ergebnis war der Erlichthof Rietschen, eine große Siedlung mit einem Spielplatz und einer Dorfstraße. Die Häuser dienen der touristischen Nutzung.In den vergangenen Jahren entwickelte sich der Erlichthof Rietschen zu einem beliebten Ausflugsziel für Familien. Vor Ort finden Gäste ein Ensemble verschiedener historischer Holzhäuser. Das bäuerliche Museumsgehöft umfasst:

Traditionelle Werkstätten (Töpferei, Glasstübchen, Webhaus, Steinofenbäckerei),

eine Natur- und Touristinformation, Gaststätte, Kaffee, kleine Läden (Hof- und Naturladen) und ein Wolfsmuseum. 

Weiter führt uns der Weg nach Scheife zum Sorbischen Kulturzentrum. Hier wurden wir traditionell von Frau Sylvia Panoscha in sorbischer Tracht mit Brot und Salz empfangen.

Die  Lausitz, ist seit mehr als 1000 Jahren Heimat für die kleinste slawische Volksgruppe, die Sorben. Gäste der Region kommen zuerst durch die zweisprachig beschrifteten Ortsschilder in Berührung. Doch nicht nur die Sprache der Sorben ist eine Besonderheit, auch die Bräuche, Trachten und Traditionen sind ein großer Schatz für die Region.

Um diese Kostbarkeiten der kleinsten sorbischen Folkloreregion, nämlich des Kirchspiel Schleife, zu erhalten, zu pflegen und für die Besucher erlebbar zu machen, entstand das Sorbische Kulturzentrum in Schleife. Es ist Begegungsstätte für die zweisprachige Bevölkerung der Region und dient zugleich der Repräsentation der Besonderheiten und Einzigartigkeit der Schleife Sorben für Gäste. In Jiedlitz wurden wir zum Abendessen erwartet. Leider gab es nicht das Sorbische Nationalgericht - Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl. 

4.Tag, Dresden und Heimreise 

Auf dem Nachhauseweg machten wir einen Zwischenstopp in Dresden. Wir hatten die Möglichkeit zum Besuch der Dresdener Altstadt mit Frauenkirche, Fürstenzug, Brühlsche Terrassen, Zwinger und Semper Oper. Jeder konnte sich aussuchen was er sehen wollte.

Zum Kaffee gab es dann die traditionelle Eierschecke. Ein schöner Abschluss einer gelungen Fahrt.

In altbewährt geduldiger Weise fuhr Carsten den Bus auf der 4Tages Reise mit zielsicher führender Hand, dafür sei im gebührend gedankt.


Ein paar Gedanken zur Bezirkslandfrauen Fahrt in die Oberlausitz.

 

Ach wie war es wieder schön,

mit den Bezirkslandfrauen auf Reisen zu gehn.

Die Oberlausitz war das Ziel,

zu sehen und zu bestaunen gab es viel.

Christiane und Carsten haben lange nachgedacht,

was für eine Fahrt den Landfrauen wohl Freude macht.

Mit leckerem Frühstück ging es dann am ersten Tag los

Annes Namenschilder, in Schönschrift geschrieben erleichterten das Kennenlernen famos.

Wir erreichten Bautzen unser Ziel,

das einchecken im Best Western ging schnell und das Zimmer gefiel.

Herr Reichel führte uns übers Kopfsteinpflaster an viele schöne Ecken,

in der Stadt der Türme gab es Dom und vieles zu entdecken.

Senfsaaten in gelb, braun und schwarz konnten wir im Senfmuseum bestaunen

und über 18 verschiedene Senfsorten erfreuten unsere Gaumen.

In Zittau hat es uns das Fastentuch sehr angetan,

ebenso die Fahrt durchs Zittauer Gebirge mit der Dampfschmalspurbahn.

Die Sterne von Herrenhut gefielen uns auch recht gut und ohne weit zu laufen

Konnten wir für die Adventszeit tüchtig einkaufen.

Im Findlingspark gab es nicht nur große Steine zu sehen,

sondern es wachsen dort seltene Bäume, Heidekraut und Kakteen.

Mit Salz und Brot wurden wir bei den Sorben empfangen.

Die Sorbin in der schönen Tracht hat uns bei einem fröhlichen

Vortrag ihre Kultur und Tradition nähergebracht.

Auf der Heimreise konnten wir noch eine Runde durch Dresden drehen

und haben uns Frauenkirche, Zwinger und Fürstenzug angesehen.

Carsten Arndt brachte uns dann am Montag mit kleiner Pause

Wieder sicher nach Hause.

Herzlichen Dank für die wunderschöne Reise.

 

Brigitte Weitz